(aus der Ankündigung des Mannheimer Kunstvereins)
Frisst das Geld die Kunst? Mitnichten! Kunst und Geld sind schon früh eine enge Verbindung eingegangen, das Florentiner Adelsgeschlecht der Medici finanzierte (natürlich zum eigenen Ruhm) grandiose Kunstwerke, Künstler mutierten früh zu Unternehmern und produzierten auf Halde und bereits im 16. Jahrhundert sind Klagen von Malern zu hören, die sich schlecht bezahlt fühlten.
Ausstellung der Sammlung Haupt im Mannheimer Kunstverein während der Eröffnung am 11. Juni 2017, Rede: Dr. Stefan Haupt. Im Hintergrund ist das Motiv "Bahamas Queen" im Format 150x100cm | Echtfotoabzug auf Aludibond / Acryl zu sehen. Foto: © Ralph Orlowski
GELD • WAHN • SINN
Die Sammlung Haupt in den Reinbeckhallen
Eröffnung: am Freitag, 25. Mai, 19 Uhr
Ausstellung vom 26. Mai bis 19. August 2018
Reinbeckstr. 17, 12459 Berlin
MAKRO MONEY mal ganz gross!
Was sind wir bereit, für Geld zu tun? Ist Geld zur Religion der heutigen Zeit geworden? Die Vermögensverteilung ist irrsinnig, die Mechanismen internationaler Finanzmärkte sind durchwachsen von Größenwahn. Wilde Spekulationen, Skrupellosigkeit und Manipulation sind an der Tagesordnung. Auch die absurden Auswüchse des Kunstmarktes sind in ihrer Komplexität und Preisbildung nur schwer zu durchschauen. Die Ausstellung beschäftigt sich nicht nur mit dem Verhältnis von Finanzen und Kunst sowie wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Fragen, sondern auch mit der Frage nach der Bedeutung und dem Wert, den Geld für unser Leben hat. Sie hinterfragt bestehende Systeme und zeigt Utopien und Visionen auf. Die Sammlung des Berliner Urheberrechtsanwalts Dr. Stefan Haupt umfasst knapp 300 Arbeiten, welche sich mit dem Thema Geld auf vielfältige Art und Weise und in verschiedenen Medien auseinandersetzen. Neben Fotografien, Objekten, Digital Art, Sound- und Videoarbeiten finden sich von Künstler_innen geschaffene Währungen, Aktien oder Entwürfe für Tauschplattformen. Die Ausstellung präsentiert einen Großteil der Sammlung, ergänzt durch Leihgaben.
8 May 2017
Der unlängst in den Bestand aufgenommene Fine Art Print auf hochwertigem Hahnemühle-Spezialpapier spiegelt eines der zentralen Motive in Jones Schaffen und greift zugleich eine Währung auf, die schon unter numismatischen Aspekten eine Besonderheit darstellt: auf gleich vier Banknoten der Währung der Bahamas, dem Bahama-Dollar, ist die britische Königin Elizabeth II. präsent.
Seit 1952 ist die britische Königin Elizabeth II formal das Staatsoberhaupt der ehemaligen Kronkolonie und seit 1973 souveränen Staates der Bahamas.
(Auszug aus der Sammlung Haupt)
"Die Geldkunst-Sammlung des Berliner Urheberrechtsanwalts Dr. Stefan Haupt umfasst über 270 Arbeiten unterschiedlicher Techniken und inhaltlicher Ansätze. Allen Werken ist der Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Geld gemeinsam - und damit liefert die thematische Sammlung vielfältige Einsichten in die Art und Weise, wie Künstler mit Geld umgehen, über Geld und Währungsphänomene reflektieren. (...)
Jeder Mensch misst Geld eine andere Bedeutung zu. Die Kunstwerke der Sammlung Haupt thematisieren diese unterschiedliche individuelle und gesellschaftliche Bewertung des Geldes, wie auch der
Sammlungstitel "Dreißig Silberlinge" verdeutlicht. Judas hat Jesus für 30 Silberlinge verraten. Welche Summe ist heute nötig, damit jemand unmoralisch handelt oder seinen Nächsten ins Unglück
stürzt?
Geld bestimmt das Leben und Handeln und bildet die Existenzgrundlage der westlichen kapitalistischen Welt. Die Arbeiten der Sammlung Haupt üben Kritik am kapitalistischen Finanzsystem oder am
Kunstmarkt. Sie weisen auf soziale Missstände von Gesellschaften hin und beschäftigen sich mit politischen und historischen Ereignissen wie der Deutschen Wiedervereinigung, Währungsunionen oder
Wirtschaftskrisen. Kulturelle Unterschiede oder ästhetische Errungenschaften sowie auch die Rolle des Individuums in einer Gesellschaft hinterfragen die Künstler in den Arbeiten der Sammlung
Haupt. (...)
Über den Sammler
Als Anwalt für Urheber-, Medien- und Verlagsrecht waren Stefan Haupts Begegnungen mit Künstlern und Galeristen anfangs auf den rechtlichen Bereich beschränkt. Bald wollte Haupt wissen, welche
Kunst sich hinter den juristischen Anliegen verbirgt. Der Aufbau der Sammlung begann schließlich mit dem Ankauf der Arbeit "Money for Art" (1997) des in New York lebenden, taiwanesischen
Künstlers Lee Mingwei. Das Werk, bestehend aus fünf Fotografien und einer Origami-Skulptur, ist die Dokumentation einer Aktion, bei der der Künstler gefaltete 10-Dollar-Scheine an insgesamt neun
Personen übergeben und deren individuellen Gebrauch in Abständen von sechs und zwölf Monaten dokumentiert hat. Diese Arbeit zum Umgang mit dem Kunst- bzw. Geldwert der Origami-Skulptur
faszinierte den Sammler - der thematische Schwerpunkt der Sammlung war gefunden und der Grundstein gelegt."
(Auszüge aus DER SAMMLUNG HAUPT | http://www.sammlung-haupt.de/collection/)